My new life as a Ghost! Am I alone?

"Und wie willst du sonst zumindest grob herausfinden, was mit uns passiert ist? Hätten wir kein Internet, würden die Leute Arztpraxen stürmen und wegen jedem Scheiß zum Arzt gehen. Und nachdem wir keinen Experten in dem Gebiet kennen, bleibt uns nichts anderes übrig, als zu recherchieren. Müssen ja nicht die ganze Wahrheit herausfinden, aber vielleicht hilft es uns das Ganze mehr zu verstehen."

"Naja, dann gehen wir halt in die Bibliothek und schauen ob wir was finden."
Ich seufzte und zündete mir eine Zigarette an, ehe ich mich wieder zurück ins Bett fallen lies und an die Decke starrte.
"Mich nervt das alles.", sagte ich und in dem Moment krachte die Lampe auf den Boden...
"FUCK!"

"Ach wirklich, wäre ich jetzt nicht drauf gekommen.", sagte ich und rauchte auch eine. Die Wohnungstür wurde geschlossen. Anscheinend war ihre Mitbewohnerin Heim gekommen. "Was dagegen?", fragte ich Jamie höflichkeitshalber, ging aber schon auf sie zu. "Na dann schauen wir mal, ob ich sie bewusst beeinflussen kann."
Na dann mach den Fernseher an und rede mit den Leuten aus einer Talkshow, Baby.
"Ich nehme mal an, sie hasst Talkshows?"
Kurze Zeit darauf lief zwar so eine Sendung, aber wirklich mit den Leuten redete sie nicht.

"Ja... und sie hasst es, wenn wer beim Fernsehen quatscht.", meinte ich lachend. "Hmm... wie weit kannst du denn Leute beeinflussen? Also wie weit können sie weg sein von dir?", harkte ich dann nach und schaute blöd drein während ich die Lampe zusammenkehrte.

"Ich weiß es nicht. Aber zuerst sollte ich das ganze mal richtig kontrollieren können, dann kann ich das andere herausfinden.", meinte ich. "Ich versuche es nochmal sie zum reden zu bringen.
Komm, meine Liebe, rede mit den Leuten im Fernsehen, antworte ihnen. Sag ihnen, was du denkst!

Neugierig schaute ich ihn an und dachte darüber nach, was wäre, wenn wir nie wieder zurückkommen würden, wenn wir für immer unsichtbar sein würden.
Könnten wir uns zusammenraufen und würden uns je verstehen?

Ich konzentrierte mich ein paar Minuten darauf, dass Jamies Mitbewohnerin anfing mit dem Fernseher zu reden. Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, als es endlich geklappt hatte. Sie redete! Gerade als ich mich zu Jamie umdrehte, um von meinem Erfolg zu prahlen, sah ich, dass sie irgendwie besorgt war. Für den Bruchteil einer Sekunde blickte ich in ihre Augen, drehte mich dann aber teilnahmslos zurück zum Fernseher. "Ich habe es geschafft!", jubelte ich.

"Super...", meinte ich dann zu ihm und schaute wieder gegen die Decke und musste einmal seufzen.
"Die werden denken, wir sind einfach abgehauen...", sagte ich dann lachend.
"Kennst du into the wild?!", fragte ich James dann.

"Ich wollte schon immer auf so einem Wanted-Plakat sein", sagte ich schärzend.
"Habe von dem Film schon mal gehört, habe ihn aber nie gesehen. Wieso? Worum geht es denn?"

"Ach... nur so.", meinte ich dann und rauchte mir eine neue Zigarette an.
"Hast du schonmal in der teuersten Suite in New York übernachtet? Ich nämlich nicht.", sagte ich dann irgendwie in Gedanken versunken zu James.

"Ja, sogar schon öfters.", sagte ich, "Ist halt von Vorteil, wenn man reiche Eltern hat. Willst du denn etwa mal hin?"

"Ja klar, ihr könnt euch das natürlich wieder leisten... ich bin finanziell ruiniert wenn ich ein neues Buch für die Uni brauch...", meinte ich dann äscherte ganz dreist aus dem Fenster neben meinem Bett.

"Kann ich doch nichts dafür, dass die Kohle haben.", rechtfertigte ich mich. "Außerdem ist es doch jetzt auch egal. Jetzt können wir alls, ohne Geld."

"Jaja...", meinte ich dann zu ihm und schaute aus dem Fenster.
"Meinst du?", fragte ich James, als er meinte, dass wir jetzt alles tun könnten.

"Klar, wir können doch gar nicht erwischt werden. Und selbst wenn sie uns die Schuld anhängen sollten, wir werden nicht mehr sichtbar. Irgendwann haben sie uns völlig vergessen, da können wir uns doch sowas erlauben."

"Naja ich weiß ja nicht so recht...", meinte ich. Irgendwie war ich gar nicht so begeistert davon. Also schon. Nicht. Naja. Es war nämlich so: ich war was sowas angeht zwar nicht feig... nur manchmal. So wie heute. Klar, ich war des Öfteren in leerstehende Häuser eingebrochen... hatte in der Schule gekokst... aber trotzdem. Irgendwas war an der Situation anders: Wir waren unsichtbar und wussten nicht wieso und nicht wie lange...

"Dann schmoll eben weiter rum, dass du dir nie etwas leisten konntest. Ist nicht mein Problem.", sagte ich dann genervt und zündete mir eine Zigarette ein.

"Das is auch der Grund, warum ich studiert HABE.", sagte ich trocken zu ihm. Weil jetzt war ja studieren unmöglich... irgendwie so... gar nicht mehr wirklich machbar. Zumindest kein Abschluss weil Prüfungen...

"Ja, nur jetzt kannst du dir dein Studium, genauso wie ich, sonst wo hin schieben. Wir sind kein Teil dieser Welt mehr. Du kannst all die moralischen und gesellschaftlichen Regel, sowie die juristischen Gesetze mehr an uns übertragen. Geht nicht. Wir leben ganz wo anders. Kapier das doch endlich!"

"Ich kapier das schon... aber ich weiß nicht warum das so ist..."
"Das kann ja kein Zufall sein...", murmelte ich dann.

"Rum zu sitzen und darüber zu philosophieren wird uns auch nicht weiterhelfen.", ich nahm einen Zug meiner Kippe, "Wir müssen unser neues Leben einfach leben. Irgendwann werden wir schon den Grund für den ganzen Mist hier erfahren."

"Hmmm... wie willst du das denn sinnvoll leben?"
"Erklär mir das mal bitte."

"Ich kann dir nicht sagen, wie DU es leben sollst. Aber, ich kann dir sagen, was ich tun will." Konnte ich das denn wirklich, oder sponn ich mir wieder nur irgendeinen Scheiß. "Ich werde einfach das tun, was ein normaler Mensch tun würde. Essen, Zeitung lesen, ausgehen, schlafen, Hobbys und sonstige Dinge, die ich schon immer mal machen wollte."

Ich musste schmunzeln. Langsam fragte ich mich wirklich, ob es denn sinnvoll war, hier nur rumzusitzen.
"Ich geh heut in den teuersten Club der Stadt.", sagte ich dann zu ihm. Geld zum fortgehen hatte ich ja früher nie... ging ja alles fürs Rauchen drauf. haha.

"Ach, also besinnst du dich doch langsam um?", meinte ich grinsend. "Ich kenne da einen Club, da könntest du dir in eine Million Jahren kein Glas Wasser leisten. Können da ja hin, wenn du magst."